Recap zum BLICK NACH VORN N° 7 – Pilze. Material. Zukunft.
Ihre Begeisterung und Leidenschaft für Pilzmyzel war Bertram und Alessandro durchweg anzumerken. Ihnen ist wichtig, alle abzuholen: Nicht nur Akademiker-, Techniker-, oder Ingenieur*innen, sondern auch Gesellschaft und Industrie. Mit ihrer Arbeit und ihrem Engagement zielen sie auf Verständnis und Interesse für ihr Thema – um letztlich zu ermöglichen, dass alle mitmachen können.
Die meisten nehmen von Pilzen nur deren Fruchtkörper (“Schirme”) wahr. Bei Myzel-basierten Materialien geht es aber um die Basis des Pilzes: Sein Geflecht durchdringt ein Substrat und verwächst damit zum fertigen Werkstoff oder Produkt. Als Substrat eignen sich die meisten Naturfasern, aber auch landwirtschaftliche Abfallprodukte wie Flachs, Lein, Stroh, Hopfen, Nesseln – und besonders Hanfschäben. Wichtig ist vor allem, dass die Substrate Lignocellulose enthalten. So hergestellte leichte Plattenwerkstoffe eignen sich als Isolierung oder Polsterung, z.B. im Bausektor. Das Myzel kann aber auch in sehr gut in Form(en) hinein wachsen – ähnlich wie bei Gussverfahren.
Aktuelle Pionierprojekte, die Möglichkeiten austesten und aufzeigen, sind beispielsweise der Mycotree, der HY-Fi Tower, der Growing Pavillon, oder der MY-CO SPACE, eine bewohnbaren Skulptur, welche 2021 als eine Art “Hotelzimmer” im Metzlerpark in Frankfurt am Main zu mieten war. Für ihn wurden insgesamt etwa 400 sechseckige Wandelemente hergestellt (bzw. gezüchtet ;)) und verbaut.
In der Forschung wird momentan viel an nachhaltigen, kreislauffähigen Materialien geforscht. Besonders wichtig ist dabei, dass (1.) nachwachsende Rohstoffe verwendet werden und ob diese (2.) nach dem Gebrauch biologisch abbaubar sind (z.B. im Boden). Herausfordernd sind dabei vor allem besondere Anforderungen an das Material, wie feuerfest und wasserabweisend, zu erfüllen
Anfragen von Künstler*innen im Labor sind gerne gesehen und wenn es passt, kann gemeinsam vor Ort mit den Teams etwas entwickelt werden. Bertram begeistert sich sehr für die künstlerische Forschung an der TU Berlin und ist immer offen für neue Ideen. Ganz nach dem Motto STEM to STEAM. Immer mittwochs um 16 Uhr gibt es zudem die Möglichkeit am PILZ KUNST LAB teilzunehmen (um Voranmeldung wird gebeten). Auch im TopLab ist immer wieder was los.
Für dieses Jahr sind verschiedene Formate geplant. Gemeinsam mit der Mitkunstzentralegeht es um die Utopie, “die Reste der Reste zu verwerten”. So sollen z.B. selbst gebrochene Spanplatten, geschreddert, als Substrat für die Pilze genutzt werden. Auch Siedlungsabfälle, sortenrein getrennt, können sich eignen. Anfragen dazu bitte per E-Mail.
Recap zum BLICK NACH VORN N° 7 – Pilze. Material. Zukunft.
Ihre Begeisterung und Leidenschaft für Pilzmyzel war Bertram und Alessandro durchweg anzumerken. Ihnen ist wichtig, alle abzuholen: Nicht nur Akademiker-, Techniker-, oder Ingenieur*innen, sondern auch Gesellschaft und Industrie. Mit ihrer Arbeit und ihrem Engagement zielen sie auf Verständnis und Interesse für ihr Thema – um letztlich zu ermöglichen, dass alle mitmachen können.
Die meisten nehmen von Pilzen nur deren Fruchtkörper (“Schirme”) wahr. Bei Myzel-basierten Materialien geht es aber um die Basis des Pilzes: Sein Geflecht durchdringt ein Substrat und verwächst damit zum fertigen Werkstoff oder Produkt. Als Substrat eignen sich die meisten Naturfasern, aber auch landwirtschaftliche Abfallprodukte wie Flachs, Lein, Stroh, Hopfen, Nesseln – und besonders Hanfschäben. Wichtig ist vor allem, dass die Substrate Lignocellulose enthalten.
So hergestellte leichte Plattenwerkstoffe eignen sich als Isolierung oder Polsterung, z.B. im Bausektor. Das Myzel kann aber auch in sehr gut in Form(en) hinein wachsen – ähnlich wie bei Gussverfahren.
Aktuelle Pionierprojekte, die Möglichkeiten austesten und aufzeigen, sind beispielsweise der Mycotree, der HY-Fi Tower, der Growing Pavillon, oder der MY-CO SPACE, eine bewohnbaren Skulptur, welche 2021 als eine Art “Hotelzimmer” im Metzlerpark in Frankfurt am Main zu mieten war. Für ihn wurden insgesamt etwa 400 sechseckige Wandelemente hergestellt (bzw. gezüchtet ;)) und verbaut.
In der Forschung wird momentan viel an nachhaltigen, kreislauffähigen Materialien geforscht. Besonders wichtig ist dabei, dass (1.) nachwachsende Rohstoffe verwendet werden und ob diese (2.) nach dem Gebrauch biologisch abbaubar sind (z.B. im Boden). Herausfordernd sind dabei vor allem besondere Anforderungen an das Material, wie feuerfest und wasserabweisend, zu erfüllen
Anfragen von Künstler*innen im Labor sind gerne gesehen und wenn es passt, kann gemeinsam vor Ort mit den Teams etwas entwickelt werden. Bertram begeistert sich sehr für die künstlerische Forschung an der TU Berlin und ist immer offen für neue Ideen. Ganz nach dem Motto STEM to STEAM. Immer mittwochs um 16 Uhr gibt es zudem die Möglichkeit am PILZ KUNST LAB teilzunehmen (um Voranmeldung wird gebeten). Auch im TopLab ist immer wieder was los.
Für dieses Jahr sind verschiedene Formate geplant. Gemeinsam mit der Mitkunstzentrale geht es um die Utopie, “die Reste der Reste zu verwerten”. So sollen z.B. selbst gebrochene Spanplatten, geschreddert, als Substrat für die Pilze genutzt werden. Auch Siedlungsabfälle, sortenrein getrennt, können sich eignen. Anfragen dazu bitte per E-Mail.
Kostenlose Publikationen “Mind the Fungi” und “Engage with Fungi”.
Die Aufzeichnung der Session verfügbar. (Eine Registrierung ist notwendig.)
Vielen Dank an Bertram und Alessandro für den tollen Beitrag und ihre antsteckende Euphorie.