Recap BNV N°3 – Ressourcensuffizienz
Nina verschaffte uns einen breit gefächerten Überblick über das Modellprojekt “Haus der Statistik”, die unterschiedlichen Projektphasen, sowie Projektbeteiligten. Die Initiierende “Koop5” besteht aus fünf Kooperationspartner*innen: der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, dem Bezirksamt Berlin-Mitte, die landeseigenen Gesellschaften WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH und BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH sowie der ZUsammenKUNFT Berlin eG.
Das Haus der Materialisierung (HdM) ist dabei ein Nutzungsbeispiel von vielen. Der ehemalige Gebäudekomplex der staatlichen Zentralverwaltung für Statistik der DDR bietet zahlreichen Akteur*innen verschiedenster Bereiche wie Kunst, Kultur, Soziales und Bildung, Experimentierräume für die Erprobung gemeinwohlorientierter Entwicklungsszenarien.
Im Haus der Materialisierung werden folgende Themenbereiche abgedeckt: 1. In den Materiallagern werden Materialkreisläufe ermöglicht, wobei vorhandene Ressourcen (Holz, Textil, Kunststoffe, Acrylfarben, Metall, Kork, uvm.) gesammelt und weiterverkauft oder -vermittelt werden oder kostenfrei abgeholt werden können. 2. Offene Werkstätten können sowohl von den Initiativen vor Ort, als auch von Privatleuten genutzt werden. 3. Ressourcen vor Ort werden untereinander verliehen und geteilt. 4. Das gesamte Modellprojekt unterstützt mit vielseitigem Programm eine sozial-ökologische Transformation und Bildung in diesem Bereich.
Die Material Mafia basiert auf einem Social-Business-Konzept und hat nun bereits 9 Jahre Bestand, erzählt Simone. Im Fokus steht die Bildung eines Kreislaufes für die Weiterverwendung von industriellen und gewerblichen Reststoffen. Mit der Material Mafia möchte Simone die Brücke schaffen zwischen den aufkommenden Materialresten (bei Erzeugenden) und neuen Nutzer*innen – wodurch eine Wiederverwendung ermöglicht wird. Besonders gut läuft das mittlerweile in Kooperation mit der Film- und Fernsehindustrie. Das Konzept für das Haus der Materialisierung entstand mit einer Kollegin aus Norwegen, wobei der Standort am Anfang noch nicht klar war und die Zusage im Haus der Statistik ein Volltreffer war.
Mittlerweile gibt es deutschlandweit 7 Material-Initiativen und eine Dachorganisation ist aktuell in Planung. Simone unterstützt mit ihrer Expertise immer gerne Engagierte und neue Standorte in diesem Bereich.
Simones Wunsch für die Zukunft: Bessere Bedarfsanalysen, mehr Flexibilität bei Planer*innen und Architekt*innen – bzgl. exakten Vorstellungen (Größe Fenster, Türen, …) –, strategische Analyse, wo Ressourcen bzw. Abfälle, anfallen und welche Quellen vorhanden sind. Frühe Einbeziehung/ Mitarbeit in Projekten, damit die Projektbegleitung und Vermittlung von Materialien besser funktioniert.